Montag, 18. August 2025

Das andere Stadtratsprotokoll: Der (Fast) Liveticker zur Stadtratssitzung vom 18.08.2025 - die Classic Edition

 

Vorangehendes Vorwort

 

·        Alle glücklichen Stadträte gleichen einander, jeder unglückliche Stadtrat ist auf seine eigene Weise unglücklich. Und nichts macht bekanntlich so unglücklich wie Geld… oder sagen wir, nichts macht si unglücklich wie fehlendes Geld und von daher dürfen wir gespannt sein, wie gross der Grad des Unglück unseres Stadtrats heute ist, denn es geht ums Budget. Weh mir, oh wehe! Und damit herzlich willkommen zum anderen Stadtratsprotokoll, dem berühmtesten (fast) Liveticker zur Stadtratssitzung vom Langenthal – hauptsächlich, weil er der einzige ist. Es bloggt für sie das herrliche Lama.

·        Bin ich heute fast zu spät gekommen, weil ich meinen absoluten Lieblingseyeliner nicht mehr finden kann und deshalb einen neuen gekauft habe, der aber fürchterlich schmiert, weshalb ich zwischendurch ausgesehen habe wie in meiner Jugend, als ich das Teil generell nicht so in Griff hatte, und habe ich mir in dem ganzen Stress den Eyeliner ins Auge gestochen? Eventuell. Nur mit dem Herzen kann man richtig sehen, das Wesentliche bleibt dem Auge verborgen – sofern das Auge nicht tränt.

 

Teil 1: Goldiges Geld

·        Budget und Erfolgsrechnung werden heute gemeinsam präsentiert vom Finanzminister Patrick Freudiger (SVP), der gleich auf das Heiligtum der Bürgerlichen hinweist: Der relativ tiefe Steuersatz von Langenthal 1.44. Den sie bis zum Schluss verteidigen werden, denn Steuern sind schlecht, das hat schon Robin Hood gewusst (was ich mich ja immer frage, war Robin Hood jetzt ein Linker, weil er umverteilt hat oder wars jetzt doch ein Liberaler, weil er sich gegen hohe Steuern gewehrt hat?)

·        Wir sind jetzt übrigens etwa bei 2,6 Mio Defizit, was nach viel Geld klingt, aber im ersten Entwurf war es offenbar bedeutend mehr. Da haben wir nochmal Glück gehabt, trotzdem höre ich irgendwo Dagobert Duck leise weinen. Aber laut dem Finanzplan soll das Defizit weiter abnehmen – drücken wir die Daumen, dass nicht wieder eine Pandemie kommt, die unsere schönen Pläne ruiniert. Oder der gelbe Mann im Weissen Haus noch weiter durchdreht. We're all mad here

·         Was übrigens noch nicht eingerechnet ist, ist die sogenannte Zentrumslastabgeltung. Kantonal wird gerade darüber diskutiert, ob Langenthal wie die Städte Biel und Bern eine Abgabe bezahlt bekommt, weil wir eine Zentrumsfunktion erfüllen. d. h. wir haben beispielsweise Aufwände für Leistungen, die wir beispielsweise für Leute erbringen, die hier keine Steuern zahlen. Wenn das durchkommt, würde das natürlich unser Budget enorm aufbessern, weil wir Mehreinnahmen hätten. Da lacht doch der innere Dagobert Duck schon wieder.

·        Ein umstrittenes Thema ist immer der bauliche Unterhalt. Langenthal hat viele Gebäude und Institutionen, die wir eigentlich renovieren müssten (Markthalle, Badi). Trotz verschärfter Budgetvorgaben (die sich der Gemeinderat in einer Geste der Selbstgeisselung selbst aufgebrummt hat), hat der Gemeinderat trotzdem mehr Geld für diesen Posten eingeplant (nicht, dass uns noch der Himmel auf den Kopf fällt).

·        Es wurde gekürzt, aber eigentlich nur indirekt, weil man Ausgaben den letzten Rechnungen angepasst hat. Also Posten für die man in der Vergangenheit zu viel eingeplant hat, hat man dem tatsächlichen Wert angeglichen. Allerdings, so Patrick Freudiger, wird es weitere Massnahmen geben müssen. The iron Lady vom Gemeinderat hat gesprochen. Das Vermögen soll durch Mittel erworben werden, die von Unsittlichkeit frei sind, erhalten aber soll man es durch Genauigkeit und Sparsamkeit.

·        Geld ausgeben ist einfach, besonders wenn es nicht eigenes Geld ist, mahnt Daniel Huber (SVP), sparen mache dagegen weniger Spass – aber auch dort müsse man exakt sein, denn «auch Kleinvieh macht Mist.» Wo ein Wille da ist, ist auch ein Weg - auch ohne Steuererhöhungen, so sein Fazit. Ja, ja, das klingt nach sparen, sparen und noch einmal sparen.

·        Roland Loser (SP) greift ebenfalls in die Zitatenkiste: «Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum.» Ein Finanzplan sei eben nicht unumstösslich, so Roland Loser, es gebe immer Faktoren, die man nicht einrechnet. Trotz der schwierigen Situation bittet Loser darum, Langenthal nicht zu Tode zu
sparen, denn schlussendlich sei Langenthal unser aller

·        Regelrecht euphorisch äussert sich dagegen Pascal Dietrich (Liste 49) im Namen der Fraktion FDP/JLL/Liste49 Fraktion (könnt ihr euch vielleicht mal einen kürzeren Namen überlegen? Darf man Fraktionsnamen ändern? Mein Vorschlag wäre die liberalblaue Fraktion), denn endlich habe man gemacht, was sie immer schon gewollt hätten: Exakter budgetiert. Und gespart. Und den Steuerfuss verteidigt. Den Geld macht nicht glücklich, beendet Pascal Dietrich seine Ausführungen, aber es sei eben schon essenziell für das Wohlergehen einer Stadt.

·        Mike Sigrist (EVP) kritisiert genau dieses mantramässige Festhalten am Steuerfuss 1.44 – aber das sei schlussendlich auch eine Glaubensfrage, so Sigrist leicht süffisant. Und Glaube ist schliesslich das Spezialgebiet der EVP. Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

·        Aber das Budget kommt überraschend diskussionsfrei durch. Abgesehen von den üblichen Statements – die Bürgerlichen möchten den tiefen Steuerfuss gern heiraten, die Linken würden lieber investieren – und der allgemeinen Anerkennung, dass der Gemeinderat ein schärferes Budget präsentiert hat (im Sinne von genauer, nicht in Sinne von «spicy») sagt niemand mehr etwas über die einzelnen Posten (selbst das böse Wort «Stadttheater» fällt kein einziges Mal). Lediglich das plötzliche Verschwinden des Budgetpostens für die Eismiete des SCL sorgt für ein kurzes Statement von Pascal Dietrich – aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.

 

Teil 2: Schreitende Schritte

·        Im nächsten Traktandum geht es indirekt wieder ums Geld, denn besprochen wird die Weiterführung des Programms schritt:weise, ein Hausbesuchsprogramm für Familien, das vor allem auch eine präventive Wirkung entfaltet, wie die Gemeinderätin für Soziales Martina Moser ausführt. Es fördert nicht nur die Kinder, sondern unterstützt auch die Eltern. Da es sich um eine wiederkehrende Ausgabe handelt, liegt der endgültige Entscheid beim Stadtrat. Die GPK scheint da anderer Meinung zu sein, ganz nach ihrem internen Motto: Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.

·        Linus Rothacher (SP) erklärt dann auch im Namen der GPK, dass sie der Ansicht sind, dass es sich eben nicht um eine wiederkehrende Ausgabe handelt, sondern um eine einmalige. Da es sich um formale Bedenken handelt, stellt die Kommission den Antrag, es in eine einmalige Ausgabe zu wandeln – das ist insofern wichtig, weil eine einmalige Ausgabe im Gegensatz zu einer wiederkehrenden nicht dem fakultativen Referendum untersteht. Ich habe es zumindest so verstanden, ihr wisst, bei allem formalen bin ich raus. Ich bin ein Genie, keine Juristin. Der Antrag wird auf jeden Fall angenommen.

·         Als wichtiges Programm bezeichnet Cornelia Geber – Schär schritt:weise. Es gehe dabei nicht um eine frühere Beschulung der Kinder, sondern vielmehr darum, sie selbstständiger und unabhängiger zu machen und die Familien zu stützen. Auch sie hebt den präventiven Charakter dieses Programms hervor. Seit 16 Jahren werde das Programm erfolgreich durchgeführt und deshalb sei die SP/GL Fraktion einstimmig dafür. Sie wünsche sich zudem, dass es nicht mehr alle drei Jahre genehmigt werden müsse, sondern es in den Aufgaben der Stadt fest verankert werde. Dem stimmt auch die FDP/JLL/Liste49 Fraktion zu. Denn es gibt nichts Gutes, ausser man tut es. Mit dieser breiten Unterstützung ist es dann auch keine Überraschung, dass das Geschäft fast einstimmig durchkommt.

 

Teil 3: Feurige Fahrzeuge und praktische Parkplätze

·        Dann braucht die Feuerwehr ein neues Fahrzeug für Bleienbach, denn das alte kommt noch aus dem Jahre 1991 und ist nicht mehr ganz so auf dem neuesten Stand (unter anderem gibt es keine Atemschutzmasken – atemlos durch die Nacht, sag ich da nur). Hilf zeitig, wo du helfen kannst. Hilf dem Nachbarn löschen, ehe das Feuer auch dein Dach ergreift.  Das Fahrzeug gibt es nicht gratis, denn in den Zeiten des Kapitalismus, kostet auch gerettet werden etwas. Trotzdem ist die Beschaffung unbestritten, denn hilf zeitig, wo du helfen kannst. Hilf dem Nachbarn löschen, ehe das Feuer auch dein Dach ergreift – und es ist sicher besser, wenn besagter Nachbar modernes Werkzeug und nicht nur einen rostigen Eimer dabeihat.

·        Nach den Fahrzeugen kommen die Parkplätze. Eine Motion der FDP verlangt eine flächendeckende Parkplatzbewirtschaftung. Nicht im Sinne, dass es bei städtischen Parkplätzen jetzt zukünftig Apéros geben wird, sondern dass für die Parkplätze auch Geld erhoben wird und Gratisparkieren nicht mehr einfach so möglich sein wird (zum Beispiel beim Dreilinden und der Badi). Hallo Parkuhren. Und hallo, Mehreinnahmen.

·        Pascal Dietrich (Liste49) sieht allerdings gerade bei der Badi auch Probleme – etwas, wenn die zahlreichen Autofahrer:innen dann auf die Besucherparkplätze der umstehenden Häuser ausweichen. Jaja. Ich kann allem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Die Parkuhren werden jedenfalls durchgewunken – wenig überraschend, denn die Linken sind ja Velo – Ultras und die Bürgerlichen haben ja eine Schwäche für «Law und Order.» 

 

Teil 4: Wogende Wahlen

·        Nun schreiten wir voran zu einer – Achtung, schlechter Wortwitz – smarten Motion. Diese verlangt, dass bei den nächsten Langenthal Gesamterneuerungswahlen 2028 einmalig und probeweise Smartvote eingeführt wird. Das ist eine Plattform, die es Nutzer:innen ermöglicht, ein politisches Profil zu erstellen, indem sie Fragebögen ausfüllen. Dann spuckt Smartvote konkrete Wahlvorschläge aus. Das ist ein nützliches Tool und schafft einen Überblick, welche Listen und Kandidaturen mit einem selbst übereinstimmen, führt der Sprecher der Motion Linus Rothacher (SP) aus. Langenthal habe eine sehr tiefe Wahlbeteiligung und infolgedessen könne dieses Modul die Situation von Langenthal verbessern.

·        Für nicht notwendig haltet die FDP/JLL/Liste 49 (ernsthaft, dieser Name) Fraktion dieses Modul. Das brauche Langenthal nicht, so Franziska Zaugg – Streuli, die Menschen in Langenthal wählen engagierte Personen aus ihrem Umfeld. Das Ausfüllen eines Fragebogen sei zudem ein zusätzlicher Aufwand für die Kandidierenden und es sei ohnehin schwer solche zu finden. Die SVP in Gestalt von Patrick Jäggi, dagegen macht sich Sorgen darum, dass die älteren Personen zu wenig abholt und das es zu hohen Kosten kommt. Sie würden die Marktgasse bevorzugen, also die direkte Begegnung mit den Leuten (weil die alle immer so begeistert sind, wenn man sie mit Wahlmaterial vollkleistern will, haha).  

·        Dem widerspricht Mike Sigrist (EVP). «Man spricht immer von Volksnähe, aber wenn es dann darum ginge wirklich Farbe zu bekennen, dann will man dann plötzlich nicht mehr.» Auch das Argument Mehraufwand für Kandidierende lässt er nicht gelten, denn wer nicht bereit sei, so Sigrist, einen einfachen Fragebogen auszufüllen, sei vielleicht auch nicht parat für dieses Amt. Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man was Schönes bauen.

·        Für Javier Marquez (JLL) handelt es sich um ein wichtiges Anliegen. «In Zeiten von Fake News ist es wichtig, dem entgegenzuwirken», argumentiert er. Und nicht jeder sei bereits so lange in Langenthal, dass er sich einfach so eine politische Meinung bilden könne und es gebe auch frisch eingebürgerte Familien, die noch keine Erfahrung in der politischen Partizipation habe. Das sei auch bei ihm der Fall gewesen. Smartvote sei da ein gutes Instrument.

 

·        Diese Erfahrung stützt auch Georg Cap (Grüne). Früher habe er sich noch nicht gross für Politik interessiert und habe Smartvote deshalb immer für Wahlen genutzt. Das sei für ihn eine grosse Hilfe gewesen.

 

·        Patrick Jordi (FDP) stellt die Meinung in den Raum, dass bei den letzten Wahlen gerade die Politiker:innen gut abgeschnitten haben, die sich eben im digitalen Raum bewegt haben und dort Wähler:innen abholten, statt auf klassische Kanäle zu setzen. Er sei Fan von diesem Tool und stimme dieser Motion zu. Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

 

·        Gerhard Käser (SP) stimmt dem Argument zu, dass es schwierig sei Kandidierende zu finden – aber das führe eben auch dazu, dass man Leute auf die Listen nimmt, von denen man gar nicht so genau wisse, wie ihre Haltung in einzelnen Themen sei. Viele Wähler:innen sagen zudem, dass sie sich keiner Partei so richtig zugehörig fühlen – gerade für die sei Smartvote eine Möglichkeit die eigene Liste zusammenzustellen. Und er bringt noch ein anderes Argument: Ist es denn fair, dass bei den Langenthaler Wahler oft die Bekanntheit der Leute ausschlaggebend ist und nicht ihre politische Leistung oder ihr Können? Erfolg, so Käser, hätten vor allem Kandidierende, die ein eigenes Geschäft in der Stadt besitzen oder beispielsweise in der Schule tätig sind.

 

·        Diego Clavadetscher (FDP) findet jedoch, dass gerade das Abstimmungsverhalten im Stadtrat schwer auf einen Spider herunterzubrechen sei, weil oft die klassische Rechts – Links – Teilung auf der städtischen Ebene fehle.

 

·        Reto Müller (SP) legt die Haltung des Gemeinderats dar und hebt auch den Auftrag der politischen Bildung hervor. Zudem seien die klassischen Mittel für das Ansprechen der Wähler:innen auch nicht gratis (Plakate sind ja auch nicht gratis, sondern schweineteuer).

 

·        «Seien wir doch mal innovativ, probieren wir es aus – und wenn es nichts bringt, dann lassen wir es halt!», appelliert Linus Rothacher noch ein letztes Mal ans Parlament. Die Entscheidung wird verdammt knapp – aber es reicht, Smartvote wird eingeführt! Und ja, ich finde das gut (nicht, dass mich hier jemand nach meiner Meinung gefragt hätte, aber ich sag sie trotzdem, denn wenn es hier irgendwas Wichtigeres als mein Ego gibt, verlange ich, dass man es sofort verhaftet und erschiesst!)

 

Teil 5: Neuartige Nachrichten

·        Für weniger Redebedarf sorgt die nächste Motion, bei der es darum geht, für jedes Stadtratsmitglied eine eigene Mailadresse einzurichten (also, eine offizielle. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass sie schon private Mailadressen haben und sich nicht via Rauchzeichen oder Pergamentbögen mitteilen – wobei, wenn ich bedenke, mit welchem Tempo Langenthal in die Zukunft schreitet, müssen wir wahrscheinlich dankbar sein, haben wir keine Postkutschen mehr. Jedenfalls wird die Motion einstimmig angenommen. Bald könnt ihr euren Lieblingsstadträt:innen also direkt eure Vorschläge mitteilen. Ich bin beispielsweise immer noch für das rosa glitzernde Einhornstadion.

·        Und dann sind wir – nach einer emotionalen Rücktrittserklärung von Janosch Fankhauser (SVP) aus persönlichen Gründen – schon am Ende angekommen. Schade, damit geht einer, der auch immer viele Best – of Sprüche beigesteuert hat. Aber wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen. Alles Gute, Janosch.

Best of:

 

Nach Patrick Freudigers (SVP) Exkurs über das Budget: «Wie ihr gemerkt habt, ist der Gemeinderat etwas ausgabefreudiger.» Stadtratspräsident Fabian Fankhauser (GLP) bewirbt sich für das Goldene Lama der Wortwitze.

«Dank der Aufnahme könnt ihr eure Statements ja auch immer wieder hören – ihr braucht euch also nicht zu wiederholen.» Wieder Fabian Fankhauser, der seine Kolleg:innen motiviert, sich kurz zu halten.

«Langenthal ist wie ein Gen Z Jugendlicher, der nur 60 Prozent arbeiten will, obwohl er bedeutend mehr einnehmen könnte.» Roland Loser (SP) fühlt sich hingegen zu Metaphern berufen – ein Dichter ist geboren!

«Role hat viel Schönes gesagt. Mike auch. Und die anderen… natürlich auch…» Sandro Baumgartner (SP) sieht halt generell viel Schönes.»

«Dort haben wir die Suppe ja politikerintern ausgelöffelt.» Patrick Jordi (FDP) über das vergangene Politratatouille – warum auch immer dort offenbar Suppe gegessen wurde.

«…habe ich die Redezeit übersprungen? Ach, wobei, die gibt es hier ja auch nicht» Stapi  Reto Müller (SP) fürchtet schon, dass ihm das Mikrofon abgedreht wird, erinnert sich dann aber rechtzeitig, dass wir in Langenthal nicht ganz so rigoros sind wie im Grossrat.

 

 

Zitate:

 

«Alle glücklichen Stadträte gleichen einander, jeder unglückliche Stadtrat ist auf seine eigene Weise unglücklich»: Das Zitat lautet eigentlich: «Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich» und stammt aus Anna Karenina von Leo Tolstoi.

«Weh mir, oh wehe»: Stammt aus Hamlet von Shakespeare – wird dort sehr inflationär verwendet.

«Nur mit dem Herzen kann man richtig sehen, das Wesentliche bleibt dem Auge verborgen.» Aus der kleine Prinz von Antoine Saint – Exupéry – der Schrecken meines Französischunterrichts.

«We’re all mad here.» Alice im Wunderland, Lewis Carroll

“Nicht, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt.» Ist eigentlich kein direktes Zitat, aber natürlich inspiriert von Asterix. Eine der Grundängste der Gallier ist ja, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte.

«Das Vermögen soll durch Mittel erworben werden, die von Unsittlichkeit frei sind, erhalten aber soll man es durch Genauigkeit und Sparsamkeit.» Stammt aus Ciceros «Von den Pflichten.»

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Ist ein Bibelvers, Hebräer 11, 1

«Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen». George Orwell (ich glaube, das wäre ein gutes Motto für den Stadtrat btw.)

«Denn es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.» Erich Kästner (der als einziger Autor persönlich dabei war, als seine Bücher in Nazideutschland verbrannt wurden).

„Hilf zeitig, wo du helfen kannst. Hilf dem Nachbarn löschen, ehe das Feuer auch dein Dach ergreift“: Aesop.

„Ich kann allem widerstehen – nur nicht der Versuchung.“ Oscar Wilde (wer sonst?)

«Wenn es hier irgendwas Wichtigeres als mein Ego gibt, verlange ich, dass man es sofort verhaftet und erschiesst!» Douglas Adams (wenn ihr mal lachen wollt: Lest Douglas Adams.)

«Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.» Konfuzius.

Das andere Stadtratsprotokoll: Der (Fast) Liveticker zur Stadtratssitzung vom 18.08.2025 - die Classic Edition

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