Prolog: Höret und staunet,
Shakesbier spricht (bzw. schreibt).
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Seid mir gegrüsst ihr
treuen Freund:innen des halbwegs schönen Wortes zu einer weiteren Sitzung des
kleinen Rates von Langenthals, der zu diesen heissen Stunden zusammentritt, um
über die Geschäfte des Mini – Venedigs zu beraten und ihre klugen Köpfen zu
bemühen, wie man mit immer weniger Geld, immer mehr hochtrabende Wünsche
erfüllen kann. Für Sie heute an der Schreibfeder, das fleissige, getreue Lama,
ihres Zeichen gelangweilte Hobbychronistin. Guten Tag, Sie dürfen mich
Shakesbier nennen.
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Nun müssen wir leider
schon Abschiedsworte verlauten lassen, denn Mistress Nadesalingam Niluja von
der Partei der liberalen Grünlinge (auch als GLP bekannt), zieht es weiter in
fremde Gefilde und kann so leider ihr Amt als Vize – Amtsherrin des kleinen
Rates nicht mehr ausüben. An ihrer Stelle wird nun berufen, der edle Fabian,
Graf von Fankhauser, der nun die nicht minder edle Gräfin Saima Linnea von
Sägesser beim Verwalten der Ratsgeschäfte flankieren wird. Wir entbieten gute
Wünsche an dieser Stelle.
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Die liberalen
Grünlinge müssen weitere Verluste hinnehmen, denn ach, auch der Graf von
Häfliger nimmt seinen Hut und folgt dem Ruf der ruchlosen Fremden und kann so
leider nicht mehr als Hüter der Gesetze des Stadtrates (im Volksmund auch GPK
genannt) schalten und walten. An seine Stelle tritt nun der blaublütige
Blaugraf Michael von Siegrist der Kommission bei, der neue Hüter und Herr wird
aber Martin, Graf von Lerch, von der Zunft der volkstümlichen Schweizerlinge
(SVP), während Lady Stefanie Barben, von den freidenkerischen Demokratlingen
(FDP), ihm zur Seite stehen wird.
Teil 1: Nun lasset uns reden,
über Gold und Silber!
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Der hochwohlgeborene
Marktgraf Roberto de Nino darf nun in kurzen Worten verlauten lassen, wie es um
den Geldsäckel der Stadt steht und ob man nun mehr oder weniger als
ursprünglich geplant ausgegeben haben. Und nun ja, es scheint so, als hätten
wir eigentlich weniger ausgegeben und mehr ausgegeben, aber wegen der
Gesetzesschreibung des Sheriffs von Bern, sind wir jetzt bei einer Null. Nichts
steht mir ferner, als den Teufel an die Wand zu malen, aber ich möchte doch
darauf hinweisen, dass «Null» als Ergebnis bei meinen Matheausgaben immer
falsch war.
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Grund für das
vielleicht nicht gerade vorzügliche, aber doch angenehme Ergebnis ist, weil die
braven Bürger:innen der Stadt mehr Steuern gezahlt haben, beziehungsweise
offenbar ein braver Kaufmann, mehr gezahlt hat. Und was uns auch zugutekam,
war, dass das Spiel an der Börse für uns besser aufging als im vorderen Jahr,
es scheint, als wäre die launische Fortuna wieder auf unserer Seite.
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Ob es jetzt das Werk
der Fortuna ist oder vielmehr ihres teuflischen Bruders Unfortunato (den ich
erfunden habe, weil ein bisschen künstlerische Freiheit müsst ihr mir beim
Schreiben des Stücks schon lassen), dass auch der Personalaufwand im gläsernen
Palast gesunken ist? Denn das liegt wohl vor allem daran, dass sich kaum mehr
Kobolde und Feen finden, die ihren Dienst im Schloss von Kleinvenedig
verrichten wollen und damit kommt es zu einem erheblichen Rückstau an
Feenstaub.
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Und natürlich, in
Kleinvenedig fliesst das jahrhundertelang so sorgfältig gehortete Gold gerade
in verschiedene Bauten, wie zum Beispiel den Bahnhof, der gerade zerlegt wird,
damit aus dem Trümmern was noch Schöneres entstehen kann, ein Bahnhof, der dem
Städtchen würdig ist, vielleicht nicht gerade aus Silber, aber zumindest aus Bronze.
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Nun dürfen die Ratsherren
ebenfalls noch das Wort ergreifen und ihren erlauchten und erleuchteten Senf
dazu geben. Der Graf Pascal von Dietrich erfreuet sich über das überraschend
gute Resultat, aber er mahnet auch, dass das positive Resultat vielleicht auch
mit dem Zustand des fehlenden Budget zusammenhänge, denn das hat die Stadt zum
Sparen gezwungen, obwohl sie eigentlich nicht wollte (die Schatten des Budgets,
sie lassen uns bereits wieder erzittern). Was dem edlen, zunftlosen Dietrich
jedoch besonders das Gemüt bedrückt, und die Stirn verfinstert, ist das
Stadttheater, denn dieses vermag leider immer noch nicht, die Leute in ihre
Räume zu locken und entsprechend bescheiden fallen die Einnahmen aus. Da müssen
wir vielleicht zu härteren Mitteln greifen, wie wäre es denn, wenn das
Stadttheater sich ein Beispiele nimmt, an den Kirchen früher, die ihre
Geldsäckel füllten, indem sie den Gläubigen Seelenheil versprach («kommen Sie
ins Theater, dann werden Sie sich im Jenseits nicht langweilen, sondern werden
bestens unterhalten, beispielsweise mit unserem prämierten Stück ‘Das Schreien
der Sünder im Fegefeuer»).
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Dass nun das
Stadttheater gar viel mehr Goldmünzen ausgegeben hat als ursprünglich
vorgesehen, erklärt Lady von Morgenthaler, Marktgräfin der Kultur auch damit,
dass die Eintritte im Budget viel zu hoch angesetzt wurden, es sei
unrealistisch gewesen, dass diese Zahlen erreicht werden können, zumal auch
andere Schauspielhäuser kämpfen müssen, selbst Grossproduktionen wie die
Wilhelm Tell Spiele (wobei, wer will
sich schon Wilhelm Tell ansehen, das Stück geht schliesslich immer genau gleich
aus und die Nummer mit dem Apfel ist seit Schneewittchen einfach
ausgelutscht).
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Die Grafen und
Gräfinnen des Kleinen Rates ereilen der Jahresrechnung 2023 ihre gnädige
Zustimmung.
Teil 2: Ich muss euch sagen, es
kulturet sehr!
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Nun wird gedankt und
verdankt, denn es liegt vor, die Chronik des letzten Jahres, sorgfältig
verfasst von den Hohen Ratsmitgliedern, den Marktgrafen und Marktgräfinnen von
Langenthal und ihren treuen Elfen – und Koboldkönig:innen und wie üblich trieft
der Honig von den Lippen der Stadträt: innen, die sich untertänigst bedanken
für das Schreiben dieses Buches, doch die eine oder andere giftige Spitze
können sie sich denn doch nicht verkneifen. Das Lob der Schreibenden ist die
Kritik der Lesenden, doch auch ich möchte hier noch eine kleine kritische
Anmerkung platzieren: Warum darf ich nie das Vorwort schreiben?
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Nicht so glücklich
sind die bürgerlichen Parteien, dass die Richtlinien der Regierungstätigkeit
nicht alle ganz auf Kurs sind, das eine oder andere Schiff ist auf den Weg in
den Hafen vielleicht auch gleich ganz abgesoffen, aber der Feenkönig Reto
Müller von den Sozialen Prinzen und Prinzessinnen* (SP) lässt verlauten, dass man lieber den
Horizont anstreben sollen, als gleich im sicheren Hafen zu verenden.
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Brechen wir also auf
in kultiviertere Gefilde, denn nun geht es um das zähe Ringe um die sogenannten
Leistungsverträgen unter anderen mit dem Chrämerhuus, dem Museum, dem Kunsthaus,
der Bibliothek und dem Stadttheater. Um Subventionen zu erhalten, müssen diese
Häuser gewisse Voraussetzungen und Leistungen erfüllen – es reicht also nicht,
einfach nur vor sich hin zu existieren. Neu ist, dass die Leistungsverträge nun
vor den städtischen Rat müssen. Das hat auch mit den vielen Diskussionen rund
ums Stadttheater zu tun. Der Stadtrat hat sich immer wieder darüber beklagt,
dass er zu manchen Entscheiden gezwungen wird, weil die Leistungsverträge schon
unter Dach und Fach sind und damit auch nicht mehr an den Ausgaben geschraubt
werden kann.
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Mistress Helena
Morgenthaler mahnt die Anwesenden, die Verträge heute durchzuhecheln, denn
sollte dies nicht gelingen, werde sich die Volksabstimmung verschieben, denn
das letzte Wort sprechen werden wir, die Bürger:innen der Stadt und unser Wort
wird das letzte und gewichtigste sein *dramatische Musik einblenden* Zumindest
beim Stadttheater und der Bibliothek.
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Die freidenkenken
Demokratlingen, in Gestalt von Stefanie Barben, verkünden zwar, dass sie den
Leistungsverträgen grösstenteils zustimmen werden, aber die Finanzierung sehen
sie noch kritisch. Es sei wichtig, so Lady von Barben, dass schlussendlich das
Volk profitiere. Und wenig überraschend richtet sie erneut einen harschen Tadel
ans Stadttheater: Dort müsse nun wirklich einfach anders geschäftet werden.
Vielleicht mehr Shakesbier?
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Das Chrämerhuus, das
malerische Restaurant mit dem Charme eines Hexenhauses, hatte in den letzten
Jahren zunehmend mit den grausamen Launen des Schicksals zu kämpfen, doch
tapfer brachte es trotzdem Kultur unter das gemeine Volk und der Lohn ist nun,
dass der Leistungsvertrag ohne Gegenstimme vom Stadtrat genehmigt wird. Auch
das Kunsthaus hat es nicht ganz so leicht, denn das Medienecho bleibt
bescheiden, denn wer schreibt schon über zerbrochenes Porzellan, wenn er auch
über zerbrochene Beziehungen schreiben kann, doch trotzdem huldigt der Stadtrat
auch diesem edlen Hause, ebenso wie dem Museum, wo Geschichte fein säuberlich
konserviert wird, damit wir sie weiter ignorieren und genau die gleichen dummen
Fehler in der Vergangenheit machen können.
Teil 3: Oh Stadttheater, o mein
Stadttheater, weh mir!
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Die Bibliothek,
dieser Hort des Wissens und der Geschichten, heissgeliebt von uns allen (und
wenn nicht, gehet in die Ecke und schämet euch) ist ebenso unumstritten. Und
jetzt, meine lieben Zuhörer:innen, jetzt wird es still auf der Bühne, denn nun
kommt das Drama, auf das wir alle gewartet haben, denn nun endlich, nach so
vielen Worten und Voten ist es soweit: Das Stadttheater wird besprochen und
durchgehechelt und es werden gewetzt die Schwerter, beziehungsweise die Zungen.
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Die wohl
einschneidendste Änderung ist die Tatsache, dass nun nicht mehr vorgegeben
wird, welche Sparten bedient werden müssen. Zirkuskunst zum Beispiel entfällt
(so schade. Jetzt wäre meine Nummer mit dem brennenden Reifen, dem Esel und den
Jonglierbällen vielleicht bald auftrittsreif, aber naja, da kann man nichts
machen). Und es gibt auch strengere Kennzahlen, die erreicht werden müssen, das
Ganze wird also ein bisschen mehr an die Kandare genommen, damit die
Theaterdirektor:innen nicht mehr zügellos ihren künstlerischen Geist walten
lassen können und damit die sorgfältig
gestalteten Budgets zertrampeln.
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Die volkstümlichen
Schweizer:innen stützen die Leistungsverträge, auch wegen der Anpassungen.
Zudem argumentiert Mylady Corinna Grossenbacher damit, dass sich damals eine
Mehrheit für die Sanierung des Stadttheaters ausgesprochen hat…und das koste
eben auch was. Gräfin Nathalie von Scheibli (SP) trägt eine Liebeserklärung an
das Stadttheater vor, bei der wohl selbst Romeo vor Neid erblasst wäre. «Mut
zum Theater!», ruft sie dem geneigten Publikum zu und manch eine:r wischt sich
wohl verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel (klar dramatisiere ich, sogar
diese Diskussion ist nämlich furchtbar langweilig, Leute, von einem Shakespeare
Stück erwarte ich mehr, bis jetzt wurde niemanden die Hände abgehackt, niemand
wurde vergiftet oder gegen seinen Willen verheiratet, ich bin sehr enttäuscht.)
Und die Leistungsverträge werden auch einfach genehmigt, schön fürs Theater,
schlecht für die anwesende Dramatikerin.
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Ach, jetzt kommt doch
noch ein wenig Pfeffer in die Suppe. Die freidenkerischen Demokratlingen (FDP)
möchten in der Abstimmungsbotschaft abgebildet haben, dass die Stadt Langenthal
in den letzten Jahren deutlich mehr Aufwände fürs Stadttheater aufbringen
musste, als jeweils budgetiert worden ist, nämlich, 1,5 Millionen. Damit die
Finanzierung auch transparent abgebildet ist. (1,5 Millionen – kann mir das
jemand in Katzen umrechnen, damit ich mir das bildlich vorstellen kann?)
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Marktgräfin Helena
von Morgenthaler findet ihre Transparenz transparent genug und empfindet es
zudem als ruchlos und ungerecht, dass man ausgerecht das Jahr 2023 als Referenz
genommen habe, dieses Annus horribilis (nicht zu verwechseln mit dem Anus
horibilis) weil, die Rechnung der FDP basiert auf der letzten Jahresrechnung.
Wobei es schwer sein könnte, Vergleichsdaten zu finden, die beim Stadttheater
positiv ausfallen, denn das Haus kämpft schon seit längerem um die Gunst des
Publikums (und Corona ist jetzt einfach auch schon länger vorbei). Der
Marktgräfin von Morgenthaler eilt die getreue Lady Grossenbacher zur Seite, die
es unverständlich findet, dass man bei diesem Leistungsvertrag jetzt plötzlich
mit Budgetzahlen (eigentlich waren es die Zahlen der Jahresrechnung, das hat
sie später korrigiert) komme.
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Der Graf von Häfliger
stellt sich an die Seite der Freidenkenden, denn es gehe um Ehrlichkeit und
Offenheit dem Volk gegenüber und sollte das auf die Idee kommen, sich zu
beklagen und zu beschweren, würde das die Verträge im Ganzen gefährden, was in
einem Scherbenhaufen enden könne. Andere Mitglieder des Rates befürchtet eher,
die Stimmbürger:innen mit den Zahlen zu verwirren. Ja. Wie sollen wir
schlichten Gemüter nur begreifen, was die hohen Räte uns davorlegen, wir sind
doch eher ein bisschen einfach gestrickt und brauchen daher unbedingt eine
strenge und bevormundende Hand, die uns liebevoll den Kopf tätschelt, aber
selbigem Kopf nichts zutraut.
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So und nachdem nun
eifrig Hiebe mit dem rhetorischen Degen ausgeteilt wurden und keiner der
tapferen Truppen auch nur ein bisschen von seiner Stellung abwich, sondern alle
erbittert weiterfochten, wurde der Antrag schliesslich abgelehnt und damit
bleiben die komplizierten Zahlen der Botschaft ferne und wir harren der Dinge,
die in der Abstimmung noch kommen werden.
Die
Abstimmungsbotschaft wird genehmigt.
Teil 4: Die Sonne scheint, die Sterne blinken, lasst
uns Strom nicht verschenken
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Auf die tiefe Nacht
folgt ein strahlender Morgen, denn die hohen Ratsmitglieder haben nun gespiesen
und getrunken und sind nun erfrischt für das restliche umfassende Programm, das
sich mit den neuen Gezeiten beschäftigt, denn so romantisch Pergament und
Schreibfeder auch sein mag, es ist nun Zeit, dass die Verwaltung dem neuen
Jahrtausend entgegenschreitet und dafür soll nun ein elektronisches
Datenablagesystem basierend auf Microsoft 365 her. Das kostet nicht ganz so
viele Goldtaler, als wenn man selber gewurstelt hätte, denn lassen wir das Auge
zu unseren grösseren Nachbarn schweifen, erkennen wir, dass das nicht so gut
rauskommt.
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Beim Ferienheim
Oberwald, lauschig und abgelegen, wird das Reglement, denn vor einiger Zeit
haben die liberalen Freiheitlichen beantragt, dass dieses angepasst werde,
damit die geschätzten Lehrmeister:innen nicht mehr wie bis anhin gezwungen
sind, ihre Lager in diesem Walde zu verbringen (hätte euch auch früher in den
Sinn kommen können, ich würde nämlich gezwungen, im Oberwald Fahrrad zu fahren
und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie verdammt hügelig dieses Gelände ist
und mein Hintern ist seitdem nicht mehr derselbe und ich HASSE Fahrrad fahren!).
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Wir sprechen und
schreiben von Degen und Fechten, doch jetzt sprechen wir von schiessen,
zumindest indirekt, denn auf der Schiessanlage Weiher soll nun eine Solaranlage
installiert werden, damit wir mit dem Licht der Sonne modernen Kerzenschein
(sprich, Strom) produzieren können. Dies Begehren wurde einst von Fabian von
Fankhauser und Päivi von Lehmann geäussert und nun können Graf und Gräfin die
Früchte ihres Schaffens ernten.
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Der Kreditbewilligung
eher kritisch gegenüber steht Monseigneur Janosch von Fankhauser, auch der
Holzgraf genannt, der das Projekt als zu teuer verortet und zu wenig effektiv,
kurz als zu überdimensioniert. Deshalb werden er und seine Getreuen, die
volkstümlichen Schweizerlinge (SVP) das Geschäft ablehnen und damit den anderen
den Fehdehandschuh hinwerfen. Doch der Sonnenkrieger Michael Schär (FDP), der
die Obhut über die Energie von Kleinvenedig hat, kann sich des Angriffs
erwehren und einen Triumph verbuchen.
Teil 5: Lasset
die Botschaft erklingen und frohgemut singen
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Kommen wir zu
weiteren sonnigen Neuigkeiten, denn wer in den letzten Tagen durch das
Städtchen gewandelt ist, wird bemerkt haben, dass das auf einmal mehr
Sitzgelegenheiten sind, auf die man seinen Hintern ausruhen kann und diese
Möbel sind aus Holz geschaffen und mit Grün begrünt und alles wirkt sehr
romantisch und schnuckelig und so harmonisch, dass sich der dunkle Teil in mir nach
Kakteen sehnt. Auch das war einst das Begehren der Räte und nun wurde im Folge
geleistet, welch glückliches Ende einer glücklichen Geschichte.
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Die Botschaften des
Rats der Marktgrafen und der Marktgräfinnen dringen nicht immer an das Ohr der
Bürger:innen, denn allzu oft setzt dieser auf nicht mehr ganz so zeitgemässe Kommunikation
zum Beispiel mit altersschwachen Brieftauben und heiseren Marktschreiern. Dies
sei nicht wünschenswert, erklärt Linus von Rothacher, Abgesandter der sozialen
Prinzes:innen (SP), deshalb soll der Gemeinderat das verbessern.
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Doch ach, ist es denn
die Aufgabe einer Stadt sich darum zu kümmern, dass die Botschaften unters Volk
kommen, oder verursacht dies nur weitere Kosten und damit immer dünnere
Geldbeutel? Und nicht nur informiert soll werden, sondern der Dialog gesucht
werden, um die Stimmbürger:innen abzuholen und zu eng gesteckt, erscheint den
Bürgerlichen die Formulierung der Motion und sie tendieren eher zu einer
Wandlung
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Hm, ich merke gerade,
dass ich eine Marktlücke besetze und eigentlich ein bisschen dumm war, dass ich
nie einen Weg gesucht habe, mir das zu vergüten, ich mache Gratis – Marketing
für Langenthal (okay, vielleicht manchmal auch negatives Marketing, aber ich
rede immerhin über die Stadt und biete dem Stadtrat eine Bühne), aber naja,
kein Geld bedeutet auch, niemand redet rein.
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Wer ist noch der
Meinung, dass der Gemeinderat unbedingt einen Tik – Tok Kanal betreiben sollte
und das die Stimmbürger:innen entscheiden können, welchen Tanz sie abliefern
müssen? Die Motion wird jedenfalls knapp als erheblich erklärt, die Chancen für
den Tik Tok Kanal sind intakt.
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Nun denn ihr lieben
Leute, es bleibet mir nur nach diesen vielen Stunden des aufmerksamen Lauschens
euch meinen innigsten Dank zu entrichten, dass ihr meine bescheidenen Zeilen so
aufmerksam verfolgt hat, denn der Lohn der Dichterin ist die Liebe (oder auch
der Hass) der Lesenden und es erfreuet mein Herz, dass ihr euch niedergesetzt
und diese Worte gelesen habt. Ich begebe mich nun zur Ruhe und verbleibe mit
den besten Wünschen und in aller Bescheidenheit: Euer Fräulein von Lama, Lady
von Weissenstein.
«Mir fehlt die 3?» Aber sie ist
trotzdem die Nummer 1 (des Stadtrats): Stadtratspräsidentin Saima Linnea
Sägesser (SP).
«Man hatte im Finanzamt
wahrscheinlich noch nie so eine Freude wegen einer Kartoffel.» Pascal Dietrich
(parteilos) über die kulinarischen Vorzüge einer schwarzen Null.
«Wir sollten die Kirche im Dorf
lassen und das Stadttheater auch.» Diego Clavadetscher (FDP) und die Freuden
der Sprichwörter.
«Es ist immer die Frage, wie das
medial dem Volk gegenüber vertreten wird – als Medienschaffende könnte man
beispielsweise mein Votum auch abbilden…» Dyami Häfliger (GLP) zeigt vor, wie
erfolgreiches Eigenmarketing funktioniert.
«Ich habe gewettet mit Thomas,
dass wir vor 12 Uhr fertig sind. Er meint nein. Ich will das Bier.» Saima Linnea
Sägesser vs. Protokollführer. Gewonnen hat sie.
«Dann bekommen wir nicht mehr so
verzitterte PDFs.» Janosch Fankhauser (SVP) mag eben keine Zitterpartien.
«Man höre und staune – wir folgen
dem Gemeinderat.» Wir staunen tatsächlich, Diego Clavadetscher.
«Wenn euch also die Umwelt egal
ist, sagt zumindest dem Budget zuliebe ja.» Und da sagt noch einer diese
Umweltpolitiker:innen könnten nicht wirtschaftlich denken. Fabian Fankhauser
(GLP).
«Was ich ein bisschen seltsam fand,
war, dass ich im Radio 32 mehr darüber erfahren habe als in meinen Unterlagen.»
Radio bildet eben, Michael Schenk (SVP).
«Es kommt nicht so oft vor, aber
ich muss den Gemeinderat loben, ich war in Kontakt mit Bürger:innen, die für
einmal nicht besorgt waren.» Wieder Fabian Fankhauser.
«Ich muss jetzt da rüber laufen,
weil ich da noch nie geredet habe.» Dyami Häfliger verabschiedet sich nicht nur
von den Menschen und seinem Amt, sondern auch gleich noch von den Rednerpulten.
«Der Gemeinderat ist nachtragend,
aber er vergisst nicht.» Drohung oder Versprechen, man weiss es nicht. Stapi
Reto Müller (SP).