SVP: Zwerge.
Die knurrigen, launischen und halsstarrigen Zwerge sind alle irgendwie
miteinander verwandt. Entsprechend eng ist ihre Bindung zueinander. Darin
ähneln sie der SVP, die nicht nur eine grosse Loyalität von ihren Mitgliedern
erwartet, sondern auch in geradezu glühender Liebe zu ihrer Heimat, der
Schweiz, entbrannt ist. Die Zwerge bauen magische Türen, um Fremde von ihren
verborgenen Reichen fernzuhalten. Das würde die SVP auch gerne, aber erstens
besteht die Schweiz ja nicht aus unterirdischen Stollen und zweitens sind die
magischen Fähigkeiten bei ihnen eher rar gesät – sieht man von der ausgeprägten
Fähigkeit ab, auf verschiedene Probleme, die immer gleiche Lösung zu
präsentieren.
Zwerge sind schnell
gekränkt, wenn man sie kritisiert, ein Charakterzug, den sie mit der SVP
teilen, der es schwer fällt damit umzugehen, wenn jemand sie nicht so toll
findet, wie sie sich selber. Auch auf gut gemeinte Ratschläge reagieren sie
empfindlich, besonders wenn sie ihren Wahlkampf betreffen. Schliesslich wissen
sie selbst wie man eine Axt richtig wirft….äh ich meine, wie man ein Plakat
richtig entwirft.
Die Zwerge sind ein Volk,
das sehr zurückgezogen lebt und sich hauptsächlich auf die eigenen Belange
konzentriert. Ausser, sie können lukrative Geschäfte abschliessen, dann
verlassen sie ihre Höhlen und nehmen grosse Strapazen sich, um an ihren Gewinn
zu kommen, selbst wenn es bedeutet, dass sie mit goldgierigen Drachen kämpfen
müssen. Auch die SVP wirft ihr latentes Misstrauen gegen alles Ausländische
über Bord, wenn sie – bzw. die Schweiz – wirtschaftliche Vorteile daraus ziehen
können und sind dann durchaus bereit, die Rechte der freien Schweizer – und
Schweizerinnen, die sonst mit brennender Innbrunst verteidigen, zu beschneiden.
Wie die Zwerge in
Mittelerde, sind auch die Mitglieder der SVP sehr zäh, ausdauernd und
widerstandsfähig. So wie ein Zwerg völlig unbeeindruckt bleibt, wenn ihm die
Gedärme der Orks um die Ohren fliegen, so lässt sich auch ein SVPler (oder eine
SVPlerin) in Diskussionen nicht so schnell ins Bockshorn jagen, egal wie hart
sie verbal attackiert werden. Ohnehin dominieren sie jede Gesprächsrunde
geradezu spielend. Aufgrund ihrer direkten Art und ihrer einfachen aus – dem –
Bauch – heraus – Sprache kommen sie bei den Wählern gut an, genauso wie die
Zwerge, spätestens nach den Hobbit – Filmen, zu absoluten Publikumslieblingen
mutierten.
Zwischen Zwergen und Elben
steht eine alte Fehde, weshalb sie sich nicht sonderlich mögen. Auch die SVP
und die Linken kabbeln sich ähnlich hingebungsvoll wie Gimli, der Zwerg und
Legolas, der Elb, am Anfang ihrer Bekanntschaft. Und als die emotionalen
Diskussionen rund um das EU – Rahmenabkommen dazu führten, dass Linke und SVP
für einmal in der Arena auf derselben Seite standen, wird sich wohl auch das
eine oder andere Parteimitglied gebrummt haben: „Ich hätte ja nie gedacht, dass
ich einmal Seite an Seite mit einem Linken kämpfen würde!“
FDP: .
Die Númenórer waren einst die Mächtigsten unter den Menschenvölkern
Mittelerdes, heldenhaft und von edler Gesinnung kämpften sie für die Freiheit
Mittelerdes und boten dafür sogar den bösesten Bösen die Stirn. Bis sie dann
über ihren eigenen Hochmut stolperten. Als hochmütig kann man die FDP nicht unbedingt
bezeichnen, aber auch sie war einst ungeheuer mächtig. So bestand der Bundesrat
früher – lang, lang ist es her – nur aus FDPlern, so wie auch die Númenórer die
am höchsten geehrten Könige in Mittelerde waren.
Auch die FDP kämpft für die
Freiheit – sie heissen schliesslich auch die Freisinnigen – allerdings nicht in
erster Linie um die Freiheit der Welt, sondern vielmehr um die Freiheit des
Einzelnen. Sie sind der Ansicht, dass, wenn jeder sich um sich selbst kümmert,
schliesslich für alle gesorgt ist. Der Staat hat lediglich für gewisse
Rahmenbedingungen und Regeln zu sorgen – möglichst lockere Bedingungen, damit
sich jeder frei entfalten kann. Das passt auch zu den Númenórer, die gerne als
Wächter fungieren, sich aber nicht allzu sehr in die Belange anderer Länder
einmischen.
Wie die Númenórer hat auch
die FDP eine Schwäche für Reichtümer bzw. für das, was man damit anstellen kann. Es widerstrebt ihnen,
Wertvolles zu vernichten, wenn man noch irgendeinen Nutzend daraus ziehen
könnte. Würde ein Ring der Macht auftauchen, würde wohl auch der eine oder
andere FDPler vorschlagen, ihn erst einmal zu behalten: Schliesslich weiss man
nie, ob man damit nicht noch einen Gewinn erwirtschaften könnte. Wirtschaft liegt
ihnen eben am Herzen, genau wie technischer Fortschritt, von dem sie sich
Grosses erhoffen. Wie die Menschen in Mittelerde, die ihr altes Erbe nach und
nach vergessen und deswegen die Wälder zurückstutzen, opfert auch die FDP gerne
mal ein Stückchen Natur auf dem Weg in eine noch modernere Welt. Selbst wenn
sie dafür von Waldelben und Ents (aka Klimademonstraten) Prügel beziehen.
Die Númenórer sind trotz
ihrer Schwächen letztendlich die Helden der Geschichte, weil sie hin und wieder grosse Persönlichkeiten hervorbringen. Die Waldläufer, Nachkommen
der grossen Könige der Númenórer, sind unter anderem auch Botschafter, die die
verschiedenen Völker miteinander verbinden. Die FDP übernimmt als Mittepartei
eine ähnliche Rolle und taucht nicht selten im letzten Moment auf dem
politischen Schlachtfeld an der Seite von Elben oder Zwergen auf, um ihnen in
der entscheidenden Abstimmung zum Sieg zu verhelfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen