Das Vorspiel
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Hallo und herzlich
willkommen zum allerersten anderen Stadtratsprotokoll im neuen Jahr! Heute ist
der 23.1.23 – das ideale Datum, um entweder zu heiraten oder aber seine Zeit an
einer stinklangweiligen hochspannenden Parlamentssitzung zu verbringen. Es
bloggt für Sie: Das Lama. Und ich sag’s wie es ist: Evtl. hat das Lama heute
einen kleinen – aber wirklich nur klitzekleinen – Kater sitzen, weil es gestern
Geburtstag gefeiert und um diesen Anlass angemessen zu würdigen, deutlich mehr
Alkohol genossen hat, als es sonst zu tun pflegt. Aber es geht. Solange ich den
Kopf nicht zu ruckartig bewege. Erwartet einfach keine allzu intelligenten
Ergüsse von mir, in meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Da ist nur ein kleines
Lama drin, das Cha – Cha – Cha tanzt und einen lustigen Hut trägt.
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Erstaunlich wenig
verkatert zeigt sich allerdings der Stadtrat – im Anbetracht der Tatsache, dass
gestern das Budget vom Volk bachab geschickt wurde, habe ich irgendwie
gedrücktere Stimmung erwartet. Denn ganz ehrlich: Der Stadtrat hat es komplett
in den Sand gesetzt. Nicht nur, dass er es nicht geschafft hat, das Budget dem
Volk fristgerecht vorzulegen, er hat es auf selbstzerstörerische Weise auch
noch fertiggebracht, es so zu frisieren, dass gleich mehrere
Bevölkerungsgruppen Grund hatten, es abzulehnen. Wobei: Immerhin haben sie das
Volk geeint – zwar nur in Nein – Stimmen, aber ich bin inzwischen mit wenig
zufrieden. Und hey, wenn sie es im zweiten Anlauf auch versemmeln, werden wir
eben fremdverwaltet, was vielleicht zur Folge hätte, dass der Stadtrat die
Querelen mal zur Seite schiebt und sich zusammenrauf. Nichts schweisst mehr
zusammen als ein gemeinsamer Feind und da Lord Voldemort und Sauron bereits im
Ruhestand sind, tuts zur Not auch der Kanton.
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Der Stadtrat darf
zwei neue Mitglieder in seinen erlauchten Reihen begrüssen: Für die FDP nimmt
neu Ruth Jörg Einsitz, für die Grünen rückt Agnes Imhof nach. Ironischerweise
lachen alle, als der frischgebackene Stadtratspräsident, Michael Schenk (SVP) den
beiden viel Vergnügen in ihrem Amt wünscht. Come on, Stadträt:in zu sein, ist
doch super! Stundenlanges Ausharren auf unbequemen Stühlen, während man
ausufernden Reden über Mehrwertsteuern und Steuersätzen lauschen kann, gepaart
mit der sanften Hintergrundmusik quietschender Mikrofon und im Angesicht eines
Gemeinderats, dessen Mitglieder zwischendurch so reinblicken, als hätten sie
vor der Sitzung einen Eimer Essig trinken müssen – ich kann mir nichts
Schöneres vorstellen!
Teil
1: Wir haben uns alle ganz fest lieb. Manchmal. Wenn niemand hinguckt.
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Traditionsgemäss
beginnt das neue Stadtratsjahr mit einer des neuen Stadtratspräsidenten oder
der neuen Stadtratspräsidentin. Ich würde den Job ja nur deshalb wollen. Damit
ich den Anwesenden einfach einmal kräftig ins Gewissen reden könnte.
STUNDENLANG würde ich reden, damit die Sitzung EWIG dauert, aus purer
Rachsucht, weil ich so oft ausharren musste und nicht ins Bett konnte, weil die
lieben Stadträt:innen einfach kein Ende fanden. Oh, wie würde ich das
geniessen! Und dann würde ich den Job gleich wieder hinschmeissen. Den Rest
finde ich zu anstrengend.
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Michael Schenk (SVP) beginnt
seine Rede damit, dass er einmal gendert und dann meint, damit sei der
geschlechtsangepassten Sprache jetzt aber Genüge getan. Ich bin erstaunt, dass
die neben ihm sitzende Saima Sägesser (SP) ihm unter den Tisch nicht einen
saftigen Tritt gegen das Schienbein verpasst. Früher habe ich auch Witze übers
Gendern gemacht, bis die SP es mir mit Strafexerzieren ausgetrieben hat –
nachdem ich einmal das ganze Parteiprogramm auswendig lernen musste, inklusive
aller Fremdwörter, habe ich es mir abgewöhnt.
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Die neue
Stadtratspräsidentin (die männliche Form ist mitgemeint) erklärt in ihrer Rede,
dass es «Herausfordernde Zeiten» seien (herausfordernd bedeutet so viel wie
«beschissen», aber das sagt man in der Politik nicht), die Menschen dadurch aber
keineswegs näher zusammenrücken. Stattdessen würden wir eher auseinanderdriften.
Er fordert mehr Vertrauen untereinander im Stadtrat, aber auch mehr Vertrauen
in den Gemeinderat (hahaha, guter Witz, bitte, es ist keine richtige
Stadtratssitzung, wenn der Gemeinderat nicht mindestens einmal pro Traktandum
gedisst wird). Eine Kurskorrektur sei nötig, weil das Vertrauen immer mehr in
Misstrauen umschlägt. Vertrauen habe viel mit Kommunikation zu tun (!), es sei wichtig,
dass Bürger:innen verstehen, was beschlossen werde (wow. Das ich das noch
erlebe. Ich bin mal einer Meinung mit einem SVPler! Ich glaube, ich muss zum
Arzt, ich bin krank). Er regt an, in Zukunft offen mit Medien und
Interessierten umzugehen. Genau, kommt zu mir, meine lieben Stadtratskinderchen!
Erzählt dem Tante Lama eure Probleme, ihr könnt mir vertrauen, ich werde eure
schmutzigen Geheimnisse nur mit meinen ganzen Blogleser:innen teilen.
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Mehr Lösungen,
weniger Problembewirtschaftung, sei angesagt, so Michael Schenk, zudem vermisse
er Leidenschaft und inneres Feuer (uiii, das klingt fast wie die Inhaltsangabe
eines Groschenromans. Ich sehe schon den Titel von mir: Entfesselte Kommata –
die stürmische Romanze eines Stadtrats mit dem Mehrwertsteuerreglement). Ein Mitwirken findet nicht mehr statt, wenn
dann äussere man nur Kritik. Also, bitte! Ich äussere durchaus nicht nur
Kritik. Früher habe ich den Stadtrat sogar gelobt. Er gibt mir halt einfach in
letzter Zeit wenig Anlass dazu, aber da habe ich nun wirklich nix dafür! Ich
bin ein Genie, aber Stroh zu Gold spinnen kann ich halt auch nicht.
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Michael Schenk
schliesst mit den Worten, dass alle Anwesenden gewiss nur das Beste für
Langenthal wollen und es Zeit sei, Ideologien und festgefahrene Denkweisen zu
verlassen, weil die uns oft im Weg stehen. Stattdessen soll man mehr vertrauen.
Sein Jahr stellt er unter das Motto: Zäme für Langenthal! Das klingt fast so
hübsch wie «Langethu läbt, Langethu fägt» (stammt von Stapi Reto Müller (SP) –
aber möglicherweise hat er es inzwischen in «Langethu nervt, Langethu brännt»
umbenannt) oder «z’Langethu louft gäng öppis» (Motto des Vizestapis Markus
Gfeller (FDP) (wobei «öppis» ein dehnbarer Begriff ist).
Teil 2: Nazis raus
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Der schönen Worte
wurden genug gewechselt, jetzt kommt das knallharte Business: Das neue
Stadtratsjahr beginnt mehr oder weniger so wie es angefangen hat: Mit dem
Antrag einer Fristverlängerung. Das ist dann, wenn der Gemeinderat sich vor dem
Stadtrat zu Boden schmeisst und sie anfleht, ihnen noch ein bisschen mehr Zeit
zu geben, ihre Schnapsideen…äh, ich meine, natürlich ihre Motionen, umzusetzen.
Hier betrifft es nun eine Motion von Martin Lerch (SVP), die eine Reduktion des
Aufwands für externe Berater:innen fordert (heisst, man soll weniger teure
fremde Fötzel anstellen, um irgendetwas zu klären, sondern lieber selber vor
sich hinwursteln).
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Martin Lerch, zeigt
sich durchaus offen für die Fristverlängerung, insbesondere, weil der
Gemeinderat noch mehr sparen will als in der Motion gefordert. Das soll die
Richtschnur fürs zukünftige Handeln sein, so Lerch. Und prompt setzt er noch
selbst zu einer kleinen Rede an. Man solle weniger konfrontativ unterwegs sein.
Okay, ich finde es ja wirklich schön, dass plötzlich alle von diesem Gemeinsinn
schwärmen und mehr Liebe wollen (für freie Liebe bin ich eh immer zu haben),
aber wer hat denn die letzten Stadtratssitzung systematisch das Vertrauen in
den Gemeinderat erschüttert, Bosheiten ausgetauscht und sich allgemein nicht
sehr konstruktiv benommen? Das war nicht irgendein böser Geist, der da mal
vorbeigehuscht ist, das war der Stadtrat selbst!
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Die Fristverlängerung
wird unbestritten durchgewunken. Beim nächsten Traktandum geht es um eine Interpellation,
die sich um ein ernsthaftes Thema dreht: In Langenthal tauchen wieder vermehrt
rechtsextreme Symbole auf. Die Interpellant:innen, vertreten von Georg Cap
(Grüne) wollten wissen, ob der Gemeinderat sich dieser Thematik bewusst ist und
was er dagegen unternehme. Mit der schriftlich erfolgten Antwort zeigt sich Cap
zufrieden. Die Stadt nehme die Thematik ernst. Allerdings gibt er zu bedenken,
dass man weiterhin wachsam bleiben soll. Solche Schmierereien würden oft
schnell entfernt, deshalb kommen viele Vorfälle gar nicht erst zur Anzeige. Es
sei zudem schlecht, dass das Angebot der SIP gestrichen wurde – das hätte
geholfen, Vandalismus und Radikalisieren zu verhindern. Tja. Warum haben wir
nochmal kein SIP mehr …?
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Was ich gar nicht
verstehe: Von bürgerlicher Seite aus hat niemand diese Interpellation
unterzeichnet. Wieso? Man kann sich über ein Budget streiten, über eine neue
Eishalle und meinetwegen auch über die Zentralisierung der Schulen, aber meiner
Meinung nach, muss sich jede demokratische Partei ganz klar gegen
Rechtsextremismus aussprechen – gerade in Langenthal, das sich in der
Vergangenheit nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat, was das betrifft.
Schade, wurde diese Gelegenheit für ein klares Statement verpasst. Aber hey, im
Wahlkampf können wir ja dann wieder hochemotional über die Randständigen auf
dem Wuhrplatz diskutieren…
Teil 3: Wir gehen in die Gruppentherapie!
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Weil damit alle
Traktanden abgearbeitet worden sind, folgt nun ein Programmpunkt, den wir schon
lange nicht mehr hatten: Die Gruppentherapie von Gemeinde – und Stadtrat! Gut,
eigentlich heisst es parlamentarische Fragestunde, aber ich finde meinen Namen
viel hübscher und ausserdem hat es wirklich was von einer Therapie: Der
Stadtrat stellt Fragen und der Gemeinderat versucht, eine befriedigende Antwort
zu geben. Fast wie bei Dr. Sommer, nur ohne die Füdli – und Sexfragen.
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Hahaha, jemand – ich
glaube, Pascal Dietrich (parteilos) – hat tatsächlich gefragt, wann dann jetzt
das neue Wahl – und Abstimmungsreglement kommt. Ich habe schon fast vergessen,
dass das überhaupt existiert, so lange ist das schon her. Auch so eine
Meisterleistung: Der Stadtrat hat ein so seltsames Reglement zusammengeschrieben,
dass am Ende eine Beschwerde einging und wir trotzdem nach dem alten Reglement
wählen mussten. Und es sieht nicht so aus, als würde die Beschwerde nächstens
durch sein. Stapi Reto Müller erklärt, das Verfahren sei immer noch beim
Verwaltungsgericht hängig. Wenigstens ist das Stadtbauamt mal nicht
verantwortlich dafür.
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Dann geht es viel um
Spielplätze (Spielplätze, also bitte. Wer hat die überhaupt erfunden? Früher
hat es das nicht gegeben, da sind die Kinder einfach zum Arbeiten in die Fabrik
gegangen und dann war Ruhe im Karton!). Sandro Baumgartner (SP), will zum
Beispiel wissen, wann die Rutsche beim Tierpark erneuert wird. Die hat sich
nämlich als zu schnell herausgestellt, weshalb sie gesperrt wurde (ich weiss
gar nicht, was die Eltern haben. So Gratis – Flugstunden sind doch was
Feines…). Entsperrt wird die Rutsche voraussichtlich im Frühling. Bis dahin
können die Kinder ja auf der Baustelle des ESP Bahnhofs spielen.
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Martin Lerch dagegen
will wissen, wieso der Winterdienst den Schnee auf den Quartierstrasse nicht
mehr wegräumen. Laut ihm müssten Anwohnende quasi rund um die Uhr bereit sein, Schnee
zu schippen. Die Armen. Gut haben wir bald dank der Klimaerwärmung eh bald keinen
Schnee mehr, dann fällt diese lästige Pflicht weg.
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Ich liebe einfach die
Formulierungen von Martin Lerch! «Zumal die fehlende Dienstleistung auch zu
volkswirtschaftlichen Schäden führen könnten». Was soll denn jetzt das heissen?
Dass der Wirtschaft Schaden entsteht, weil die Arbeitnehmenden auf dem Weg
auszurutschen und sich das Genick brechen, bevor sie brav ihren Dienst antreten
können, oder was?
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Die Badi ist dann
auch noch Thema: Sandro Baumgartner will wissen, ob ein Notfallkonzept
vorliegt. Ja, versichert ihm Helena Morgenthaler (SVP), die als
Ressortvorsteherin Sport auch der Badi vorsteht und ihr Personal lobt. Ihr
dürft beruhigt schwimmen gehen, alle Verantwortlichen sind ausgebildet. Nur das
Kinderbecken würde ich meiden, ausser ihr wollt eure Haut in Streifen säbeln.
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Nadine Wasem (Grüner)
fragt besorgt, ob im letzten Jahr nicht mehr Velos als üblich vom Bahnhof
geklaut wurden. Was, das ist keine Veloausleihstation? Das muss man mir doch
sagen, Mensch!!! Nein, Spass, ich fahre gar kein Fahrrad mehr. Nach meinem
letzten spektakulären Sturz, der im Gebüsch geendet hat, habe ich entschieden,
dass es sowohl für mich als auch für meine Umwelt besser ist, wenn ich die
Hände vom Lenker lasse. Statistisch gesehen ist es übrigens nicht zu mehr
Velodiebstählen gekommen. Aber wie sagt man so schön: Trau nie einer Statistik,
die du nicht selber gefälscht hast!
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Linus Rothacher
(SP/JUSO) will unterdessen wissen, wie die Gemeinde zum neuen kantonalen
Polizeigesetz steht, das unter anderem vorsieht, dass der Kanton Überwachungskameras
installieren lassen kann ohne die kommunalen Behörden vorherzu konsultieren.
Der Gemeinderat findet das uncool und hat das entsprechend kommuniziert. Wobei
ich nicht glaube, dass jemand ernsthaft vorhat, in Langenthal Kameras zu
installieren. Wer auch immer dieses Videomaterial auswerten müsste, würde vor
lauter Langeweile sicher tot vom Stuhl kippen.
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Cornelia Gerber –
Schärer (SP) mag keine Explosionen und findet Feuerwerk deshalb eher doof. Sie
fragt ob die «sinnlose Knallerei» nicht massiv zugenommen hätte und wünscht
sich Massnahmen um dieses Rumgeballere zu unterbinden. Laut Gemeinderat Markus
Gfeller, existiert keine eigene Regelung zum Thema Feuerwerk, es gelten die
kantonalen Bestimmungen, was pyrotechnische Gegenstände (man sollte die einfach
so anschreiben. Das klingt so unsexy, das würde sicher niemand mehr kaufen)
betreffe.
Teil 4: Stadion, Stadion…und
nochmal das Stadion
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Okay, ich dachte ja,
ich wäre dieses leidige Stadionthema endlich los, aber nein: Der Stadtrat kaut
darauf herum, wie ein Hund auf einem Stück Knochen. Und er will diesen Knochen auch
ums Verrecken nicht mehr hergeben. Während André Rentsch (JLL) wissen will, wie
das Projekt für die Eissporthalle Schoren angedacht ist, verlangt Pascal
Dietrich (parteilos) eine Erklärung, wie der Gemeinderat dazu kommt, einfach
selbstständig zu entscheiden, das Stadionprojekt im Hard abzubrechen. Wir
erinnern uns: Der SCL hat sich aus dem Profibetrieb verabschiedet, weshalb der
Gemeinderat beschloss, keine neue Eishalle zu bauen – denn ohne Club, der darin
spielt, macht die halt nicht so viel Sinn, wie Reto Müller erklärt. Er betont,
dass die Realitäten sich geändert hätten und der Gemeinderat einen
Vernunftentscheid gefällt hätte.
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Manche Stadträt:innen
sind da anderer Meinung. Sie lassen durchblicken, dass man sowohl den Schoren renovieren
als auch parallel dazu, weiter an der Errichtung eines Eistempels arbeiten
könnte. Jaaa, klar, lasst uns ganz viele Eishallen bauen – ist ja nicht so, als
hätten wir ein strukturelles Defizit oder so. Geld ist schliesslich zum
Ausgeben da und wer braucht schon ein stabiles Budget, wenn er auch einfach ein
vergoldetes Stadion haben kann? Klotzen statt kleckern, damit wir dann in den
nächsten Sitzungen wieder über die steigenden Ausgaben der Stadt jammern
können!
Teil 5: Budgetlos
durch die Nacht
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Bei den
abschliessenden Mitteilungen des Gemeinderats führt Stapi Reto Müller – nicht
ohne eine gewisse Süffisanz – aus, was es bedeutet, budgetlos zu sein. So weist
er daraufhin, dass der Gemeinderat heldenhaft darauf verzichtet hat, sich an
den bereit gestellten Wasserflaschen zu bedienen – im Gegensatz zum Stadtrat. Zukünftig
seien nur noch Ausgaben möglich, die unumgänglich seien und es stelle sich
natürlich die Frage, ob es jetzt wirklich Mineralwasser brauche oder nicht.
Ach. Sollen sie doch Champagner trinken!
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Auf die Verwaltung
kommen jedenfalls harte Zeiten zu. Sie müssen den Betrieb weiterführen, aber
deutlich abgespeckt. Laufende Projekte, wie der der ESP Bahnhof können zwar
weitergeführt werden, aber andere Projekte werden sistiert und alle Ausgaben
müssen dem Gemeinderat vorgelegt werden. Vakanzen auf der Stadt können nicht
mehr einfach so ersetzt werden. Und dieser wunderbare Zustand dauert bis zum
Juni. Freude herrscht! Langethu läbt, Langethu fägt!
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Gemeinderat Matthias
Wüthrich (Grüne) nutzt die Gelegenheit, um einen Zeitungsartikel richtig zu
stellen. Die BZ hat nämlich berichtet, dass die Zentralisierung der
Kindergärten häppchenweise eingeführt werde und sprach in diesem Zusammenhang
von einer Salamitaktik. Da sei nicht korrekt, denn abgestimmt werde über den
Neubau der Kindergärten, nicht über die Zentralisierung, wie der Artikel
suggeriere. Man habe aufgrund der journalistischen Freiheit aber darauf
verzichtet, den Bericht gegen zu lesen. Wir müssen also in Langenthal wenigstens
nicht befürchten, dass der Gemeinderat sich das Wohlwollen der Presse erkauft –
offenbar lesen sie sie nicht einmal. Lobenswert. Freuen dürfen wir uns
jedenfalls auf wunderschöne neue Kindergärten – die werden dann von den Kindern
besucht, die kein lebenslanges Trauma von den gefährlichen Rutschen in
Langenthal davon getragen haben.
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Michael Schenk
beendet die Stadtratssitzung und erklärt den anwesenden Stadträt:innen, dass er
für sie ein Apéro organisiert hat. Im Vorfeld sollen aber die Blumen, die er
allen mitgebracht hat (Schenk führt eine Gärtnerei und einen Blumenladen), noch
gepflanzt werden, als Symbol dafür, dass man gemeinsam Dinge zum wachsen
bringen kann. Ein schöner Gedanke. Lasst uns Langenthal zum Blühen bringen –
und wenn es nicht klappt, rauchen wir die Pflanzen einfach.
Best of Stadtrat
«Beim Apéro dürft Ihr ruhig
zulangen – das kostet die Stadt nichts. Dafür habe ich zwei Wasser genommen.»
Michael Schenk (SVP) bewahrt seine Kolleg:innen vor dem sicheren Hungertod.
«Ich werde es beschriften, um
klarzumachen, dass der Stadtrat und der Gemeinderat das GEMEINSAM gepflanzt haben.
Dann schauen wir, ob Stadt – und Gemeinderat etwas zuwege bringt, das wächst.» Wieder
Michael Schenk, der sich um eine fruchtbare Zusammenarbeit bemüht.
«….dass wir die Einführung von
SIP nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag aufschieben!» Das ist wahrscheinlich
auch der Tag, an dem das Wahl – und Abstimmungsreglement in Kraft tritt: Georg
Cap (Grüne)
Sandro Baumgartner: « Und der
ungefähre Zeithorizont?»
Michael Schär (FDP) : «Das kann
ich dir nicht sagen.»
Sandro Baumgartner (SP): «In
einem Jahr, in zwei Jahren, in drei Jahren…?»
Michael Schär: Nein, schon noch
in dem Jahr!» Ein kleiner Exkurs zum Thema Langenthaler Zeitrechnung mit
Gemeinderat Schär und Stadtrat Baumgartner.
«Damit die Menschen auch über den
Fussgängerstreifen gehen können, wenn sie gleichzeitig auf das Handy starren
und das Auto rechtzeitig bremst, wenn der Fahrer ebenfalls gerade am Handy
rumspielt.» Markus Gfeller (FDP) weiss um die Bedürfnisse des Volks.
«Ich beantworte die Fragen, die
zukunftsorientiert sind – der Rest macht der Stapi.» Übersetzt: Ich mach den
Teil, der vielleicht noch gut kommt, der Stapi darf dann die Scheisse
vertreten, die schon passiert ist. Arbeitsteilung à la Markus Gfeller.
«Beim nächsten Traktandum beginnt
Mathias Wüthrich, ich zeige dann die Bilder dazu.» Und hier noch die
Arbeitsteilung à la Reto Müller.
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